Bukarest

Die Hauptstadt (Bilder unten)

So hangeln wir uns von Schatten zu Schatten als wir das Kloster Mãnãstirii Cernica südlich der Hauptstadt besichtigen. Den Mönchen und Gläubigen, die hier auch auf dem großen Friedhof ihre Verstorbenen besuchen, scheint es nicht viel auszumachen. Mit dem Kassierer am Eingang der 5 Lei (1 €) sprechen wir ab, über Nacht stehen bleiben zu dürfen und werden gegen Abend noch von einem der Mönche herzlich willkommen geheißen. Dazu kommt er extra am Womo vorbei. Leider beschränkt sich das nachfolgende Gespräch mangels gegenseitiger Sprachkenntnisse darauf, dass wir aus Germania kommen.
Auf dem CP Belvedere, der den bisher größten Komfort auf rumänischen CPs bietet, beschließen wir, doch 2 Nächte zu bleiben, um früh morgens mit dem Roller die Stadt zu erkunden, solange das Thermometer Temperaturen unter Körpertemperatur anzeigt. Leider ist der Betrieb der von uns geliebten HopOn-HopOff-Busse eingestellt.
Wir stehen extra früher auf, um die tieferen morgentlichen Temperaturen auszunutzen. Kurz nach 7:00 wird Brot von einem Bäcker mit dem Fahrrad geholt und gegen 8:30 startet der Fahrer mit dem Roller Richtung Innenstadt. Die Beifahrerin fühlt sich nicht gut genug für eine Rollertour. Dass in Bukarest mehr als 1,9 Millionen Menschen wohnen, merkt man an den Staus in die Innenstadt. In der Stadt wird nur der ummauerte Bereich des Parlamentgebäudes zu Fuss umrundet, ein Wasser im Gebäude konsumiert und dann zum Bukarester Triumpfbogen weiter gefahren. Die Kathedrale innerhalb des Parlamentgrundstücks kann nicht besichtigt werden, nur eine Außenkapelle.
Nach einem verheerenden Erdbeben 1977 hatte Nicolae Ceauşescu ganze Stadtviertel wegräumen lassen, um das größte Gebäude der Welt errichten zu lassen. Es musste größer werden als der Volkspalast in Nordkorea, der ihn inspirierte. Nicht nur wegen dieser Gigantomie wurde der Bauernsohn und gelernte Schuhmacher während des Zusammenbruchs des Ostblocks gemeinsam mit seiner Frau zum Tode verurteilt und hingerichtet, das letzte Todesurteil in Rumänien.
Während der Rückfahrt mit dem Roller ist es eine neue Erfahrung des Fahrers, dass an den Körper geleitete Frischluft nicht kühlt, sondern zusätzlich aufheizt.

Genutzte Camping-/Stellplätze: Kloster Mãnãstirii Cernica, CP Belvedere