Butrint

Ausgrabung und abenteuerliche Fähre (Bilder unten)

Nachdem die wirklich atemraubende Kulisse des Llogora-Passes einigermaßen verdaut ist, bietet sich vor dem Hotel LIVIA der einzig von uns genutzte freie Stellplatz an. Tagsüber sind zwar viele Besucher da, die die Ausgrabungsstätte Butrint besuchen aber nachts kann man sehr ruhig schlafen. Vom Hotel nutzen wir selbstverständlich das Restaurant aber nicht den mehrfach angebotenen Service, kostenfrei ein Zimmer zum Duschen für uns herzurichten - sehr gastfreundlich diese Albaner.
Der Seniorenrabatt für den Besuch der Ausgrabungsstätte bleibt allerdings Menschen mit albanischen Pass vorbehalten, andere Europäer bekommen wohl in den Augen der Verwalter genügend Rente, um den vollem Eintrittspreis zu zahlen. Butrint wurde von den Griechen angelegt, den Römern vervollständigt und bis ins Mittelalter genutzt. Eine sehenswerte Ausgrabung, die allerdings mit der Burganlage in Berat nicht ganz mithalten kann - aber auch Weltkulturerbe ist.
Das Abendessen im Restaurant des Hotels ist nicht nur sehr wohlschmeckend, sondern wird durch Pippa Way gekrönt, eine allein reisende 68-jährige Engländerin, die sich im Hotel einquartierte. Sie nimmt die Einladung an, zum Essen an unseren Tisch zu kommen und anschließend den Abend bei einem kleinen Absacker im Womo ausklingen zu lassen. Brita schwärmt noch tagelang von diesem "englischen Abend".
Der Kanal von Butrint ist zwar nur ca 50 m breit und verbindet die Lagune mit dem Meer, um 50 km Umweg zu sparen lockt jedoch die vermutlich seit den Römern in Betrieb verbliebene Fähre auf der SH81 zur Überfahrt. Ein paar Pontons, die mit überfahrbaren Brettern zusammen gehalten werden, werden mit einer Seilwinde zum jeweils anderen Ufer gezogen. Angeblich trägt das Gefährt bis zu 15 t. Mit viel Schaukelbewegungen ächzt sich das Womo auf die Bretter - neben uns passt gerade noch ein kleinerer Lieferwagen - und (Gott sei Dank) am anderen Ufer auch wieder herunter. Die Besatzung ist danach um das restlich verbliebene albanische Geld (Lek) und zusätzlich weitere € 5.- (zusammen ca € 17.-) ärmer, kann dafür aber einen kleineren Grenzübergang nach Griechenland nutzen mit nur 40 Minuten Wartezeit.

Genutzte Camping-/Stellplätze: Hotel Livia